1. Dekade: 1924 bis 1933 – Anfangsjahre
Auf Initiative des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer entstanden in den 20er Jahren die Messegesellschaft und das Messegelände in Deutz. Die erste Veranstaltung, die Frühjahrsmesse, wurde 1924 eröffnet und zeigte Eisenwaren, Textilien und Möbel. Wegen der großen Nachfrage nach Ausstellungsfläche wurde das Gelände ab 1926 erweitert. Rheinhallen, Staatenhaus und Messeturm entstanden bis 1928. Dank der internationalen Presseausstellung Pressa 1928 wurde der neue Messestandort weltweit bekannt.
2. Dekade: 1934 bis 1943 – Nationalsozialismus und Krieg
Mit der „Machtübernahme“ 1933 gelangten Nationalsozialisten in Führungspositionen der Messegesellschaft und prägten das Messegeschehen ideologisch: Propaganda-Veranstaltungen wie „Braune Messe – Deutsche Woche“ oder die „Reichsschau Ewiges Volk“ fanden in den Rheinhallen statt Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Messegelände als Lager für Juden, Sinti, Roma, Kriegsgefangene und andere Verfolgte des Nationalsozialismus zweckentfremdet. Es diente zeitweise als KZ-Außenlager.
3. Dekade: 1944 bis 1953 – Wiederaufbau
Nach dem Krieg folgte der rasche Wiederaufbau: Erste Ausstellungen und Messen fanden bereits 1947 statt. Bis 1950 wurden 52.000 m² Hallenfläche wieder errichtet. Die Verantwortlichen erkannten frühzeitig den Trend zur Spezialisierung im Messewesen und setzten auf Fachmessen, wie photokina, Anuga, die Kölner Möbelmesse oder die Westdeutsche Büro-Fachschau (Vorläufer der ORGATEC). Die erste Auslandsvertretung eröffnete 1950 in London.
4. Dekade: 1954 bis 1963 – Wirtschaftswunderjahre
Viele Veranstaltungen entwickelten sich zu führenden Leitmessen ihrer Branchen. Die Messegesellschaft expandierte weiter: bis 1961 standen 100.000 m² Hallenfläche zur Verfügung. Die Herren-Mode-Woche und die Baby (Vorläufer der Kind + Jugend) feierten in dieser Dekade ihre Premieren, die Haushalts- und Eisenwarenmesse etablierte sich als führender Branchentreffpunkt.
5. Dekade: 1964 bis 1973 – Expansion
Um Modernisierung und Expansion finanzieren zu können, wandelte sich die Kölner Messe von einer Betriebs- zu einer Besitzgesellschaft. Seitdem finanziert sie alle Bau- und Modernisierungsmaßnahmen selbst. Bis 1971 wurde die Ausstellungsfläche auf rund 160.000 m² erweitert. Der Trend zur Fachmesse hielt an. Erstmals fand 1971 die internationale Süßwarenmesse ISM statt.
6. Dekade: 1974 bis 1983 – Internationalisierung
Als anerkannter Anbieter von internationalen Fachmessen mit weltweiter Ausstrahlung startete die Koelmesse 1981 das International Service Center. Seitdem werden Messebeteiligungen rund um den Globus organisiert. Auch das Deutzer Messegelände wurde weiter ausgebaut und um das Congress-Centrum Ost erweitert. 1983 standen 230.000 m² Hallenfläche zur Verfügung. Ab 1974 fand der Internationale Kunstmarkt in den Kölner Messehallen statt, aus dem sich dann die ART COLOGNE entwickelte.
7. Dekade: 1984 bis 1993 – Leitmessen und Kongresse
Die großen Leitmessen sicherten der Koelnmesse in den 80er Jahren trotz harten Wettbewerbs im internationalen Vergleich eine führende Rolle. Zunehmend an Bedeutung gewannen Kongresse. Gemeinsam mit der Stadt Köln wurde deshalb 1993 die Gründung der Betriebsgesellschaft KölnKongress beschlossen, die seit dem Folgejahr das Kongressgeschäft von Messe und Gürzenich vermarktet. Seit 1992 ist Köln um eine weitere internationale Leitmesse reicher – die Internationale Dental-Schau fand erstmals statt.
8. Dekade: 1994 bis 2003 – Globalisierung
Auf die Globalisierung der Märkte reagierte die Koelnmesse 1996 mit der Umwandlung des International Service Center (ISC) in eine eigenständige Gesellschaft. 2002 folgten die Gründung der Koelnmesse International GmbH, der Koelnmesse Service GmbH und der Koelnmesse Ausstellungen GmbH am Standort Köln sowie von fünf ausländischen Tochtergesellschaften auf drei Kontinenten. Dennoch blieb die Koelnmesse in der Region verankert: 1999 gründete sie gemeinsam mit der Universität zu Köln das Institut für Messewirtschaft und Distributionsforschung zur Förderung des akademischen Messenachwuchses.
9. Dekade: 2004 bis 2013 – Die neue Koelnmesse
Bis 2006 entstanden vier neue Messehallen, Congress-Centrum Nord, Eingang Nord und der Messeboulevard. Das Gelände wuchs auf 284.000 m² Hallen- und 100.000 m² Außenfläche heran, womit die Koelnmesse über das fünftgrößte Messegelände der Welt verfügt. Der von der Koelnmesse organisierte deutsche Pavillon auf der Expo in Shanghai 2010 wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit der gamescom und dmexco hielt die digitale Wirtschaft Einzug ins Kölner Messeportfolio und verstärkt die herausragende Position Kölns als Medienstandort in Deutschland. Das Messegelände in Deutz entwickelt sich zunehmend als Magnet für neue Gastveranstaltungen, die neue Zielgruppen und attraktive Branchen nach Köln bringen.
10. Dekade: 2014 bis 2023 – Das Messegelände in Köln wird moderner und das Portfolio wächst
2014 geht mit „Koelnmesse 3.0“ das größte Investitionsprogramm in der Geschichte der Koelnmesse an den Start. Das Gelände wird modernisiert und durch neue Gebäude optimal ergänzt. Auch das Messe-Portfolio wächst in Köln und weltweit: Zahlreiche in Köln erfolgreiche Messeformate expandieren ins Ausland. Auf der EXPO 2020 in Dubai wird der von der Koelnmesse organisierte Deutsche Pavillon mit den wichtigsten Preisen ausgezeichnet. Die weltweite Pandemie trifft auch die Koelnmesse hart, doch nach zahlreichen Messeabsagen ist sie schon 2023 zurück auf der Erfolgsspur und legt erste Eckpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie fest. Maßnahmen wie die vollständige Umstellung auf Ökostrom zeigen bereits Wirkung auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030.