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Veränderungen als Chancen nutzen - Rede des Koelnmesse CEO Gerald Böse anlässlich der Eröffnung des 91. UFI Global Congress am 21.11.2024
Auf dem 91. UFI Global Congress kam vom 20. bis 23. November 2024 die internationale Messewirtschaft im neuen Confex der Koelnmesse zusammen. Im Jahr des 100-jährigen Messejubiläums trafen sich 550 Branchenexperten aus aller Welt in Köln, um über die aktuellen Herausforderungen der Branche zu diskutieren. In seiner Eröffnungsrede erinnerte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse, Gerald Böse, an den Gründer Konrad Adenauer, der 1924 in der großen Unsicherheit der Nachkriegszeit dazu aufrief, mit der Koelnmesse neue Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen und den Weg für einen dauerhaften Frieden zu ebnen. Köln sei aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit der perfekte Ort, um die Herausforderungen und Chancen in dieser kritischen Zeit des raschen technologischen Wandels und der drohenden Handelsbeschränkungen zu diskutieren.
Sehr geehrte Damen und Herren,es ist uns eine besondere Ehre, in unserem Jubiläumsjahr „Gastgeber der Gastgeber“ sein zu dürfen. Und es erfüllt uns mit Stolz, Sie in diesem Gebäude begrüßen zu dürfen – unserem neuen Confex, das wir erst vor wenigen Monaten eröffnet haben.
Unsere Jubiläumsfeier und die glanzvolle Eröffnung waren nur zwei von zahlreichen Höhepunkten in diesem Jahr hier in Köln.
Es war das Jahr, in dem sich unsere Branche in Deutschland und weltweit endlich von den negativen Auswirkungen der Pandemie erholt hat.
Im Mai konnten wir als Koelnmesse GmbH einen historischen Umsatz- und Gewinnrekord für 2023 vermelden, der ein beeindruckendes Comeback belegt.
Daher freue ich mich, dass die Koelnmesse mit dem drittgrößten Messegelände in Deutschland weiterhin zu den Top Ten der weltweit führenden Messeveranstalter und -betreiber gehört. Und unsere globale Präsenz wächst - zuletzt in Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten.
Doch wir stehen auch vor Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Und damit sind wir nicht allein.
Der technologische Wandel und die Politik verändern die Welt auf fundamentale Weise – und das betrifft uns alle. Protektionismus und politische Spaltungen gefährden den freien Handel, Reisen und den Austausch von Ideen. Es ist schwer vorherzusagen, wie sich bestimmte Branchen und Regionen in den kommenden Jahren entwickeln werden.
Die jüngsten Wahlen in den USA könnten einen bedeutenden Wendepunkt für den Welthandel markieren.
Eine Reduzierung globaler Verflechtungen wird zusätzliche Handelskonflikte schüren. Es steht außer Frage, dass dies auch Auswirkungen auf unser Messegeschäft haben wird.
All das erfordert ein Umdenken von uns, wir müssen neue Strategien entwickeln und uns in gewisser Weise auch neu erfinden. Aus diesem Grund könnte das diesjährige Motto des UFI-Kongresses kaum passender gewählt sein: „Changes to Chances“.
Wandel, Innovation und Disruption sind für uns nichts Neues. Sie stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit: Es ist das Versprechen jeder gelungenen Messe oder jedes erfolgreichen Kongresses, zu erfahren, was die Zukunft bereithält. Der UFI Global Congress bildet da keine Ausnahme.
Köln richtet den UFI Global Congress bereits zum dritten Mal aus. Das erste Mal war 1973, das letzte Mal 2001. Beide Veranstaltungen fanden in Zeiten globaler Umbrüche statt.
Die 1970er Jahre waren geprägt von sich wandelnden sozialen Normen, dem Vietnamkrieg, der Ölkrise und der Einführung des Mikrochips, was bleibende Spuren hinterließ. Dasselbe gilt für das Jahrzehnt nach 2001 – von den Terroranschlägen des 11. September über die weltweite Finanzkrise bis hin zum rasanten Aufstieg der Sozialen Medien und des Smartphones.
Jede Generation hat ihre eigenen Herausforderungen und Verheißungen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
historische Aufzeichnungen belegen, dass die Stadt Köln 1360 das Messerecht erhielt – mehr als ein Jahrhundert, bevor Kolumbus in die Neue Welt aufbrach.
Die Stadt Köln blickt zurück auf eine reiche Geschichte und hat viel Erfahrung darin, sich dem Wandel anzupassen.
Die Geschichte der Koelnmesse beginnt im Jahr 1924, als der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer die Gründung der Messegesellschaft initiierte. Es war eine Zeit, die von den Schrecken des Ersten Weltkriegs geprägt war. Der Krieg war zwar vorüber und die Welt befand sich im Wiederaufbau – doch Köln und das Rheinland waren besetzte Gebiete, und unsere direkten europäischen Nachbarn standen Deutschland misstrauisch gegenüber.
In diesem Klima großer Unsicherheit forderte Adenauer, dass die Koelnmesse dazu beitragen solle, neue wirtschaftliche Beziehungen zu knüpfen und den Weg für einen dauerhaften Frieden zu ebnen. Die Wirtschaft solle dort erfolgreich sein, wo die Politik scheitere.
Eine Vision, an der wir bis heute mit Stolz festhalten.
Sie ist auch ein Zeugnis der Hoffnung und Adenauers fester Überzeugung, dass Messen Brücken zwischen Nationen und Kulturen bauen können.
Seine fast 100 Jahre alte Botschaft ist heute aktueller denn je. Ich denke, darin sind wir uns alle einig.
Wenn uns die jüngste Pandemie eines gelehrt hat, dann, dass Menschen Kontakte suchen. Wir sind nun einmal soziale Wesen. Und wir sehnen uns nach Erlebnissen.
Messen bieten genau dies. Stellen Sie sich eine virtuelle Anuga vor, die Sie ausschließlich an einem Monitor in Ihrem Büro erleben – ohne die Möglichkeit, Produkte probieren, riechen oder anfassen zu können!
Das soll den Wert virtueller Erlebnisse keineswegs schmälern. Sie können unsere Messen aufwerten, bereichern und erweitern - und damit für unsere Kunden noch wertvoller und effizienter machen.
Die Koelnmesse macht sich all dies zunutze und wir sind gespannt auf weitere zukunftsweisende Ideen auf diesem Kongress.
Das Gleiche gilt für das Thema Nachhaltigkeit und unseren Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel — eine weitere Gelegenheit für unsere Branche, zu lernen und mit gutem Beispiel voranzugehen.
Wenn wir hier zusammenkommen, treten wir in die Fußstapfen großer Visionäre. Wir bauen auf einer langen Tradition auf. Doch es liegt an uns, die Zukunft unserer Branche - und in gewissem Sinne auch die der Welt - zu gestalten. Dies ist der richtige Moment und der richtige Ort, um Veränderungen in Chancen zu verwandeln.
Willkommen zum 91. UFI Global Congress!
Willkommen in Köln!
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“Turning changes into chances” - Speech by Koelnmesse CEO Gerald Böse opening the 91st UFI Global Congress on 21 November 2024
The 91st UFI Global Congress brought together the international trade fair industry in the Confex at Koelnmesse from 20 to 23 November 2024. In the year of the 100th anniversary of the trade fair 550 industry experts from all over the world convened in Cologne to discuss the current challenges facing the industry. In his opening address, Koelnmesse CEO Gerald Böse recalled founder Konrad Adenauer, who in 1924, in a climate of great post-war insecurity, called for Koelnmesse to help establish new economic relationships and pave the way for lasting peace. Cologne’s ability to adapt made it the perfect place to discuss the challenges and opportunities in this critical time of rapid technological change and impending trade restrictions.
Ladies and gentlemen,we feel especially fortunate to be “hosting the hosts” this year, marking our 100th anniversary. And we are proud to welcome you in this building—our brand new Confex, which we inaugurated only a few months ago.
Our anniversary celebration and the grand opening were just two of many highlights this year here in Cologne.
It was the year that saw our industry in Germany and around the world finally bounce back from the shock of the pandemic.
In late spring, we as Koelnmesse Group were able to report a historic sales and profit record for 2023, showing a stunning comeback.
So I’m happy to say that Koelnmesse remains strong as one of the Top Ten leading organizers and venue operators worldwide, with Germany’s third-largest exhibition grounds. And our global presence is growing—most recently in Asia, Latin America, and the Middle East.
Yet, we also face challenges. And we’re not alone.
Technology and politics are fundamentally reshaping the world for all us. Protectionism and political division threaten the free flow of goods, people, and ideas. It is hard to predict how certain industries and regions will develop in the coming years.
The latest elections in the US could lead to a significant turning point for global trade.
A reduction of global integration will cause additional trade conflicts. No doubt, this will also affect our exhibition business.
All of this requires us to rethink, retool, and in some sense reinvent ourselves. Which is why this year’s theme of the UFI Congress could not be any more fitting: “Changes to chances.”
Change, innovation, and disruption are nothing new to us. It’s at the heart of what we do: the promise of any trade fair or congress worth visiting is that you get to learn what the future holds.
The UFI Global Congress is no different.This is the third time Cologne hosts the UFI Global Congress. The first was in 1973 and the last was in 2001. Both events saw the world at turning points.
The 1970s were marked by changing social norms, the Vietnam War, the oil crisis, and the arrival of the microchip, which left lasting impressions. The same was true for the decade following 2001—from 9/11 to the Great Recession and the rise of social media and the smartphone.
Each generation has its challenges and promises.
Ladies and gentlemen,
Records show that the city of Cologne was granted trade fair rights in 1360—more than a century before Columbus set sail for the New World.
Cologne has a rich history and plenty of experience in adapting to change.
But Koelnmesse’s remarkable history begins in 1924, the year when Cologne’s then-Mayor, Konrad Adenauer, inaugurated this great company. It was a time fraught by the nightmare of the First World War. The dust had settled, the world was rebuilding, but Cologne and the Rhineland were occupied territories, and our direct European neighbours were cautious of Germany.
In this climate of great uncertainty, Adenauer urged that Koelnmesse should help weave new economic ties and pave the way for lasting peace. That the economy should prevail where politics fail.
It’s a vision we proudly uphold to this day.
It is also a testament to hope and his deep belief in the power of trade fairs to build bridges between nations and cultures.
His 100-year-old message is more relevant today than ever. And I think we all could not agree more.
If the recent pandemic has taught us anything, it’s that people want human connection. We are social beings, after all. We crave experiences.
Trade fairs are about experiences. Imagine a virtual Anuga you attend only via the screen in your office—without any taste, smell, or physical touch of any products!
That is not to deny the merit of virtual experiences. They can enhance, enrich, and extend our trade fairs—making them more valuable and efficient for our customers.
Koelnmesse makes use of all this, and we’re eager to find more cutting-edge ideas at this congress.
The same goes for sustainability and our efforts to fight climate change—another opportunity for our industry to learn and lead by example.
As we gather here, we follow in the steps of great visionaries. We build on a long tradition. But it is upon us to shape the future of our industry—and to a certain degree, the world. This is the time and this is the place to turn changes into chances.
Welcome to the 91st UFI Global Congress!
Welcome to Cologne!